Wir erzählen euch oft, was wir in und um Amano erleben. Heute wollen wir euch mal von einer Gemeinde erzählen zu der wir inzwischen guten Kontakt haben. Durch unsere Mennonitisches Missionswerk in Deutschland bekamen wir Kontakt zu einer Gemeinde in Chingola, die noch ganz klein ist. Sie gehören zur Denomination "Bretheren in Christ" - was so viel heißt wie "Brüder in Christus".
Schon im Januar besuchten wir nach mehreren Telefonaten mit dem Pastor Hajila Kissinger zum ersten Mal die Gemeinde und erlebten einen Gottesdienst mit. Der startet hier um 9 Uhr und geht bis ca. 13 Uhr. Gleich im Anschluss durften wir mit einigen Gemeindemitgliedern zusammen Mittagessen in der Wohnung des Pastors.
Seit dem sind wir immer wieder in Verbindung mit Pastor Hajila. Inzwischen hat er uns auch schon auf Amano besucht und wir hatten einen tollen Tag zusammen. Besonders interessant war für ihn, das Amanogelände kennen zu lernen. Für uns war beeindruckend, als er von sich erzählt hat.
Er ist in einem Dorf aufgewachsen bei seiner Mutter. Da er unehelich geboren wurde, wuchs er teilweise bei seiner Mama und teilweiße bei der Mutter seines Vaters auf in einem kleinen Dorf, wo er als "Stiefkind" nicht sehr gut behandelt wurde. Gott sei Dank haben sich immer wieder andere Familien aus dem Dorf um ihn gekümmert und ihn auch mit Essen versorgt. Jesus war der einzigste Halt in seinem Leben. Jetzt als Pastor hat er seiner Familie im Dorf vergeben und besucht sie sogar ab und zu. Die Beziehung hat sich verändert und er ist Gott wirklich so dankbar, dass er ihn durch diese schwere Kindheit durchgetragen hat. Diese Dankbarkeit spüren wir Hajila wirklich ab.
Am Pfingstsonntag, wurden wir eingeladen um in der Gemeinde die "Sundayschool" (Das ist hier nicht der Kindergottesdienst - sondern eine Bibelstunde) und die Predigt zu halten. Da es Pfinstfest war, war für uns Pfingsten das zentrale Thema der beiden Einheiten. Der Gottesdienst ist teilweise dreisprachig. Gesungen wird vor allem in Bemba und Tonga (zwei verschiedene sambische Sprachen). Alles ist Acapella.
Der Gottesdienst selbst ist nicht in einer Kirche, sondern im Klassenzimmer einer Grundschule. In den anderen Klassenzimmern nebenan, treffen sich noch weitere andere Gemeinden (sieben verschiedene Gemeinden insgesamt) - so hört man Singen und Predigten aus den anderen Klassenzimmern. Ihr könnt euch die Geräuschkulisse vorstellen. Es ist gar nicht so einfach, sich zu konzentrieren bei solch einem Lärmpregel.
Die Predigt ist in Englisch und wird ins Bemba übersetzt. Wir sind die einzigsten "Muzungus" (also Leute mit weißer Hautfarbe) in der Gemeinde.
Im Anschluss wurden wir wieder eingeladen. Es gab natürlich sambisch klassisch Nshima mit Hühnchen und Gemüse!
Wir freuen uns sehr über diesen Kontakt und die Freundschaft die entstanden ist. Besonders mit Pastor Hajila spüren wir eine Verbindung. Vielleicht, weil auch er ein "Zugezogener" ist. Er hat keine Familie in Chingola, sondern kam aus dem Süden, um hier die Gemeinde zu starten.
Wie die Menno's in Deutschland denken darum die BIC-Gemeinden auch sehr überregional und treffen sich immer wieder mit den anderen Gemeinden der Copperbelt Region in der wir wohnen.