Wow, wir staunen sehr. Inzwischen haben wir unser erstes komplettes Schuljahr hier erlebt und alles mitgemacht was ein Amanojahr so beinhaltet. Neben Unterrichten, Gottesdiensten, drei mal in der Woche Jugendgruppe, Worshipteam, Mentoring - das sind schwerpunktmässig unsere regelmäßgen Aufgaben - haben wir nun auch alle jahreszeitlich bedingten Sonderaktionen mindestens einmal erlebt, wie Maifest, unterschiedliche Sportereignisse, Feier für Schulabgänger, Taufe, etc.
Heute möchten wir euch ein wenig daran teilhaben lassen, was uns bei all dem aufgefallen ist und wie es uns damit geht.
Über was wir uns freuen:
- Wir sind echt gut in Amano angekommen, haben verschiedene Aufgaben die auch unseren Gaben entsprechen und die uns Spaß machen und auch ausfüllen.
- Das Leben außerhalb der Stadt auf dem Amanocampus mit viel Buschland ist echt ein schöner Ort zum wohnen. Wir fühlen uns daheim hier, genießen es Spazieren zu gehen, Freunde zu uns nach Hause einzuladen und so viel Platz zu haben.
- Gott hat uns so beschenkt auch mit Kontakten außerhalb von Amano. Pastor Hajila ist uns zu einem echten Freund geworden. Wir besuchen uns gegenseitig und haben oft tiefergehende Gespräche . Das ist ein totales Geschenk, wie das in diese Zeit entstanden ist. Denn wie überall brauchen Freundschaften Zeit.
- Wir arbeiten nicht nur in Amano, sondern leben hier. Die Schüler bekommen unsere Stärken und auch Schwächen mit und so können wir einfach Leben miteinander teilen. Amano ist wie ein kleines Dorf ca. 100 Personen wohnen hier während eines Terms und nochmals ca. 150 kommen als Tagesschüler oder Mitarbeiter nach Amano. Es ist überschaubar und klein. Jeder kennt jeden. Das kann manchmal auch anstrengend sein, aber grundsätzlich genießen wir es!
- Das besondere an der Amanoschule ist, dass der Glaube im Mittelpunkt steht, bei Schulleitung und Kollegium. Glaube ist hier nicht privatsache, sondern wichtiger Bestandteil der Schule. Natürlich können und wollen wir die Schüler nicht zum Glauben zwingen, aber es ist unser größter Wunsch, dass sie zum Glauben an Jesus Christus finden und ihr Leben auf ihn und seine Worte bauen! Einfach, weil wir ihnen das beste nicht vorenthalten wollen!
Das fällt uns auf
- Obwohl wir noch nicht mal ganz 1,5 Jahre hier sind, haben wir schon viele Kollegen und auch Schüler kommen und gehen sehen. Amano verändert sich eigentlich mit jedem neuen Term. Mal ziehen Schüler um und wechseln darum die Schule, Lehrer gehen neuen Aufgaben nach, andere kommen ganz bewusst für eine begrenzte Zeit um sich mit ihren Gaben einzubringen. Jarrett, der Jugendpastor hat Katja am Anfang einen wichtigen Tipp gegeben: "Investiere dich immer in die Schüler, als ob sie nur einen Term da sind, denn viel zu oft kommen sie auch nach einem Term nicht mehr zurück."
- In Sambia geht so manche Bürokratie viel langsamer. Am Anfang hat es (vor allem Katja) manchmal geärgert, dass Abläufe so willkürlich erscheinen. Inzwischen freuen wir uns, wenn Dinge doch mal schneller gehen als zunächst erwartet.
- Ja, Sambia ist ganz anders als Deutschland. Aber man kann hier sehr gut leben. Sambia ist ein sehr freundliches und auch sicheres Land. Wir erleben hier sehr selten, dass Menschen unfreundlich sind oder es nicht gut mit uns meinen. In der Regel sind sie immer offen für ein kleines "Schwätzchen" und bieten ihre Hilfe an, wenn nötig.
- "Sambia verändert sich" - das hören wir immer wieder. Wenn man erst so kurz hier ist fällt einem das natürlich nicht so auf. Aber wir merken an unserem Lebensstandard (und sind da nicht undankbar) , dass wir nicht im Busch leben und nur noch Maisbrei (Nshima) essen. In Chingola gibt es natürlich nicht alles, aber vieles, so dass man sehr gut zurecht kommt und auch abwechslungsreiche Speisen zubereiten kann! Vor 20 Jahren sah das noch ganz anders aus!
Das lernen wir hier
- Das Miteinander Leben, Arbeiten, Gottesdienste feiern hat manchmal auch seine Schattenseiten. In einem großen Internationalen Team ist nicht immer alles eine große perfekte Gemeinschaft - sondern eher ein großes Lernfeld. Es geschehen Missverständisse, Kommunikationsbarrieren - ja und auch manche Enttäuschungen und Verletzungen. Wir lernen vor allen Dingen "gnädiger" zu sein - mit uns selbst, und mit den Menschen um uns herum.
- Auch wenn unser Bemba über Smalltalk noch nicht hinaus geht merken wir doch, was es für einen Riesenunterschied macht, wenn wir die Menschen hier in ihrer "Herzenssprache" ansprechen. Sie schätzen es wert, dass wir ihre Sprache lernen möchten und auch schon im Dorf gewohnt haben und somit besser ihren Alltag verstehen können. Wir lernen hier da dran zu bleiben. Wir sind Gäste in der sambischen Kultur.
- Amano ist eine internationale "Bubble". Wir wohnen zwar in Sambia, aber hier auf dem Gelände treffen an einem normalen Schultag Menschen aus Afrika, Europa, Asien und Nordamerika zusammen. Amano ist daher nicht eine normale sambische Schule, sondern ein großer Mix aus vielen verschiedenen Kulturen. Bei uns in der Halle (die fürs Mittagessen, die Morgenandachten, Gottesdienste und auch manche Sportveranstaltungen genutzt wird) hängen die Flaggen der Nationalitäten die schon da waren.