Heute ist wieder so ein Tag. Um 2.00 Uhr morgens bin ich aufgewacht, denn es hat wieder zu regnen begonnen. So heftig, dass ich davon wach wurde. Dann nochmals um 5.00 Uhr morgens und seit dem regnet es ununterbrochen. Mal etwas heftiger, dann wieder etwas leichter. Aber heute hat der Regen noch nicht aufgehört. Spaßhalber hat Matthias heute morgen gesagt: Wo ist das Gummiboot mit dem wir heute zur Schule paddeln. Ohne nasse Füße kamen wir nicht zur Schule. Der Boden verwandelt sich in eine 5-10 cm hohe Pfütze, zumindest stellenweise.
Von November bis April ist hier in Sambia die Regenzeit. Zu Beginn der Regenzeit regnet es oft sehr heftig und meist kommt der Regen mit einem großen Gewitter.
Die Feldwege verwandeln sich dann nach und nach in Matschlöcher. Zur Nachbarfarm kommt man dann nur noch mit einem Allrad, denn auf dem Weg dorthin fährt man durch zwei Bäche mit Wasser und sehr unwegsames Gelände.
Wir haben uns angewöhnt dann alle technischen Geräte auszustecken (außer den Kühlschrank, der hat ein besonderes Gerät). Denn die letzten zwei Jahre kam es vor, dass durch die Blitze auch Computer und Gefrietruhen kaputt gingen. So haben wir in dieser Zeit auch immer Kerzen parat.
Meist gibt es dann mehrere Stromausfälle in der Woche. Wenn mal wieder ein Baum auf eine Leitung geknallt ist oder der Blitz in eine Leitung geschlagen hat, dauert es schon mal 2-3 Tage bevor der Strom wieder zurück kommt.
Dankbarerweise haben wir in Amano einen Stromgenerator, den wir in solchen Notfällen einschalten können.
Dieses Jahr regnet es viel und in den letzten Wochen hat es auch immer wieder ganze Nächte durchgeregnet. Als wir vor kurzem mit unseren Stirnlampen und Kerzen im Wohnzimmer saßen, kam es mir ein bisschen so vor, wie die dunkle Winterzeit in Deutschland.
Zwar ist es hier viel wärmer, aber irgendwie so ohne Strom und einem Regen der den ganzen Tag nicht aufhört kommt es mir so vor wie die "dunkle Jahreszeit".
